Was kostet eine Freie Taufe?
- ninaschwarzbauer
- 8. Okt. 2023
- 6 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 9. Okt. 2023
Der größte Unterschied zwischen Willkommensfest und klassischer Taufe: Die Freie Taufe folgt keinen festen Mustern. Das ist einerseits ganz wundervoll, denn so kannst du ganz allein bestimmen, wie ihr euren kleinen Liebling auf der Welt und in der Familie begrüßt. Andererseits macht diese freie Gestaltung es auch recht schwierig, den Kostenrahmen für das Fest abzuschätzen.
Sicherlich sind die Kosten auch abhängig von euren persönlichen Wünschen und der Art und Weise, wo und wie ihr feiert. Ich habe dennoch versucht, einige der wichtigsten Kostenpunkte zusammenzutragen und dir einen groben Rahmen für eure Feier zu geben.
Am Ende des Artikels zeige ich dir außerdem, wie du bei eurer Freien Taufe richtig sparen kannst!
Aber jetzt erstmal das Wichtigste vorab:
Worüber du dir vor der Planung eurer Willkommensfeier Gedanken machen solltest
Bevor du dich Hals über Kopf in die Planung stürzt, überlege dir ganz genau, was du eigentlich möchtest. Wie soll eure Feier aussehen? Wo wollt ihr feiern? Denn klar, zu Hause fallen weniger Kosten an als in einem Restaurant. Wer soll eingeladen werden? Wie lang soll die Feier dauern? Was soll es zu essen geben?
Wenn du dir über diese Dinge schon VOR der Planung Gedanken gemacht hast, fällt es dir zum Einen später deutlich leichter, Entscheidungen zu treffen – und zum Anderen merkst du jetzt vielleicht schon, was dir besonders wichtig ist und worauf du eventuell verzichten kannst.
Die größten Kostenpunkte eurer Freien Taufe: Gästeliste, Location, Catering

Grob gesagt: je mehr Gäste, desto teurer wird eure Feier. Denn klar, mehr Gäste konsumieren mehr, ihr benötigt eine größere Location, mehr Papeterie, mehr Dekoration. Andererseits: Ohne Gäste keine Feier.
Überlege dir daher ganz genau, wen du zur Willkommensfeier eures Kindes einlädst. Natürlich grundsätzlich, denn an diesem besonderen Tag soll ja nur bei euch sein, wer euch wirklich etwas bedeutet.
Aber ganz besonders im Hinblick auf die Kosten macht ein genauer Blick auf die Gästeliste Sinn! Muss Tante Gisela unbedingt dabei sein, weil deine Schwiegermutter das ganz wichtig fände – oder hat dein Kind sie ohnehin noch nie gesehen und ihr könnt das erste Treffen auf einen anderen Zeitpunkt verschieben?
Ganz grob gesagt kostet dich jeder Gast je nach Location, Art des Caterings und Dauer der Feier zwischen 50 und 120 €. Daher: Überlege dir vorher, wen du wirklich dabei haben möchtest – und ob es auch ok ist, wenn dein Bruder das fünfte Bier und die zweite Nachspeise bestellt oder ob dabei mit Blick auf den Kontostand leise Panik in dir aufkommt :)
Gleiches gilt für die Location: Feiert ihr bei euch im Garten, fällt dieser Punkt komplett weg – feiert ihr in einer angesagten Location an einem Wochenende im Sommer, können die Kosten durchaus mal bei 1500€ nur für die Räumlichkeiten liegen! In Restaurants zahlt ihr in aller Regel keine Raummiete, dafür wird das Essen entsprechend teurer als klassisches Heim-Catering.
Überleg dir, was dir wichtig ist und am besten auch: Wie hoch dein Budget ist! An diesem kannst du dich dann mit der weiteren Planung orientieren und die einzelnen Posten so verteilen, wie es am besten zu eurer Feier passt.
Du bist noch nicht ganz sicher, welche Feier du möchtest oder wie du eine passende Location findest? Dann empfehle ich dir mein eBook mit vielen Tipps und Anregungen, die dir die Planung erleichtern! Hier kommst du zum Buch:
Redner, Fotografen & Co: Das kosten Dienstleister für die Freie Taufe

Butter bei die Fische: Je nachdem, welche Dienstleistungen ihr für euer Willkommensfest buchen werdet, rechnet hier mit dem zweitgrößten Kostenfaktor. Hier findet ihr meine Preise für die Willkommensfeier-Pakete:
… und das nehmen meine Kollegen (Durchschnittswerte, vor allem regional große Unterschiede möglich!):
Fotograf*in: 5 Std inkl Anfahrt, Bildbearbeitung und etwa 100 Fotos: 900-1500 €
Kinderbetreuung/
Animation: für mehrere Kinder, mit Zertifizierung, ca 20-30 €/ Std
Band/ DJ: für 3 Std inkl An- und Abfahrt etwa 300-800€
Reinigungskraft: ca 14-22€/ Std
Servicekraft Gastro: ca 12 – 20€/ Std
Florist*in: ca 25 – 40€/ Std OHNE Material, reine Arbeitszeit
Du siehst: Es kommt vor allem darauf an, was du möchtest. Was ist dir wichtig? Wofür gibst du lieber Geld aus – für einzigartige Erinnerungsfotos der Feier oder dafür, dank Kellner*in, Dekorateur*in und Reinigungskraft entspannt und ausgelassen mitfeiern zu können, ohne sich um die Gäste oder das Chaos danach kümmern zu müssen?
Beides hat seine Berechtigung, beides kann unersetzlich sein. Überlege dir, was für DICH den höheren Wert hat!
Die kleinen Highlights: Das kosten Torte, Dekoration, Geschenke und Papeterie für das Willkommensfest

Ohne Dekoration keine Party, oder? Ansonsten wäre es einfach nur ein nettes Abendessen im Familienkreis. Auch schön, klar. Aber eben nicht unvergesslich, einzigartig und das Willkommensfest deines Kindes!
Für ein Fest, das von euren Gäste als solches wahrgenommen werden soll, benötigst du zumindest etwas Papeterie (Einladungen, Dankeskarten, Tischkärtchen, Gästebuch etc) und Dekoration (Blumen, Kerzen, Streudeko, Girlanden, Ballons, …). Wie viel du davon benötigst, hängt wieder 1) von eurer Gästezahl und 2) von der Art eurer Feier ab.
Die Kosten bei einer thematisch passenden Einladungs-Klappkarte inklusive Kuvert liegen bei rund 2-3,50€ - zuzüglich Versand.
Ein wertiges Gästebuch liegt bei 20-35€. Eine Ballongirlande beim großen A um 15€, ein Blumen-Tischbouquet je nach Größe und Blumenart zwischen 25-80€.
Eine individuell gestaltete Torte kostet je nach Größe und Zutaten etwa 50 – 150€.
Eine Erinnerungskiste für dein Kind hat mit ca 40€ eher symbolischen Charakter; ein Goldarmband für dein Kind kann je nach Design bei bis zu 400€ liegen.
Wenn du bis hierher gelesen hast, weißt du es schon: Es kommt eben drauf an :)
Die eine, richtige Antwort auf die Frage „Was kostet denn so eine Willkommensfeier“ gibt es also nicht – aber natürlich gibt es grobe Richtwerte für kleines, mittleres und hohes Budget.
Mit diesen Kosten musst du bei einer Freien Taufe für 20 Gäste rechnen:
Kleines Budget | Feier in Privaträumen, viel Eigenleistung, wenig Dienstleistung, dezente Dekoration | 1200-1700 € |
Mittleres Budget | Feier privat oder in günstiger Location, Catering und bis zu zwei weitere Dienstleister, passende Papeterie, einzelne Deko-Highlights | 1800 - 3000€ |
Hohes Budget | Beliebte Location, mehrere Dienstleister, à la Carte-Menü, hochwertige Papeterie, aufwändige Deko, kostspielige Geschenke | 3500-10.000€ |
Wenn du angesichts dieser Zahlen jetzt die Willkommensfeier in einem ganz anderen Licht und schon ein paar schlaflose Nächte vor dir siehst, möchte ich dir den folgenden Gedanken mitgeben:
Nein, eine freie Taufe ist nicht umsonst – und das meine ich genauso zweideutig, wie es sich liest!
Ja, eine Willkommensfeier kostet Geld. Nicht gerade wenig. Aber sie kommt im Leben deines Kindes nur ein einziges Mal. Sie schafft Erinnerungen fürs Leben, verbindet Generationen und gibt deinem Kind unvergessliche Werte und Wünsche mit auf seinen Lebensweg. Wenn du die Willkommensfeier als solche wegen der Kosten kritisch siehst, möchte ich dir diesen einen Impuls mitgeben: Dein Baby interessiert sich nicht für fancy Dekoration, für die teure Location und wahrscheinlich nicht mal die exklusiven Fotos nach der Feier. Was es aber spürt, ist die Liebe, mit der ihr es in eurer Familie empfangt. Es erlebt die Stimmung auf seinem Willkommensfest, es fühlt die Bedeutung der Worte, die an ihn oder sie gerichtet werden und es erlebt den Zauber eines einzigartigen Tages. Daher: Wenn ihr sparen müsst, spart am Rahmen – nicht am Inhalt.

Und zum Abschluss drei Tipps, um die Kosten eurer Freien Taufe zu reduzieren
Diese Tipps sparen dir bei der Willkommensfeier bares Geld!
1) Selber machen
Nicht mein Lieblings-Tipp, weil ich finde, du solltest dich an der Feier unbedingt frei fühlen und mitfeiern – aber leider trotzdem wahr: Selber machen ist DER Spartipp!
Blumen vom Feld pflücken, Essen selbst kochen, selbst dekorieren, bewirten, in den eigenen vier Wänden feiern, Karten selbst designen, Fotos selbst machen (oder von den Gästen machen lassen): Das sind echte Spar-Garanten! Auf viele Schultern aufgeteilt kann so ein DIY-Konzept auch wunderbar funktionieren – aber bitte: mach nicht alles allein! Das nimmt dir unter Garantie jegliche Freude an der Feier – und was nützt dir dann all das gesparte Geld... Such dir Verbündete, verteil Aufgaben, bitte um Hilfe und dein LowBudget-DIY-Fest wird vielleicht nicht perfekt, aber einzigartig, besonders und für alle Beteiligten unvergesslich!
Du willst alles selbst machen und wünschst dir lediglich bei Rede und Zeremonie ein bisschen Unterstützung? Dann solltest du dir unbedingt mein DIY-Paket ansehen!
2) Benutze, was du schon hast
Die Vase von Oma Erna hat zwar ein furchtbares Muster, aber eine ganz hübsche Form? Sprühlack ist dein Freund! Du hast viele Kerzenständer, aber nichts passt zusammen? Einfarbige Kerzen beruhigen das Auge und machen einen Look draus! Du hast noch ein paar Luftballons vom letzten Kindergeburtstag und ein paar Windlichter in der Garage? WhoopWhoop!
Bevor du etwas Neues kaufst, überlege dir erstmal, was du schon hast und was du WIRKLICH brauchst. Sparfaktor: Sicher 50%!
3) Kill your darlings
Dein Fest steht eigentlich, liegt aber weit über Budget und du liebst jeden einzelnen Punkt daran so sehr, dass du dir nicht vorstellen kannst, wo du jetzt einsparen sollst? Dann ist es Zeit für einen Mord (-> siehe Überschrift!): In meiner Zeit als Journalistin habe ich diesen Satz gehasst, wenn es darum ging, einen Film zu kürzen, indem ich meine Lieblingsstelle rauswarf. Aber am Ende war es meistens ein besserer Film – und daher gebe ich diesen ungeliebten, aber wirklich effektiven Tipp trotzdem weiter: Schalte deine "Ich will aber!"-Stimme aus, blende aus, was du auf instagram oder pinterest als Must-have abgespeichert hast und betrachte die Kostenpunkte rational: Was ist WIRKLICH nötig? Was BRAUCHT ihr für ein gelungenes Fest? Und was würde dein Kind entschieden, wenn es könnte?
Was übrig bleibt, ist dein MUSS – diese Punkte sind gesetzt. Es ist noch Budget übrig: Dann erstelle dir eine Prioritätenliste und gehe Punkt für Punkt durch, was noch ins Budget passt. (Dabei unbedingt Puffer lassen für Unerwartetes!) Und was keinen Platz mehr auf der Liste oder im Budget hat, wird gekillt.
(Übrigens: Dieser Tipps ist quasi ein Lebenstipp - Dank mir später :)
Und jetzt interessiert es mich natürlich brennend: Welche Elemente waren oder wären die größten Kostenpunkte auf eurem Willkommensfest – und würdest du wieder so entscheiden?
Schreib es mir in die Kommentare oder auf instagram!
Ich freue mich, von dir zu lesen!
Alles Liebe,
Nina
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